Motherboard

Die Wahl des Motherboards (auch Mainboard oder Hauptplatine genannt) ist eine wichtige Entscheidung beim Aufbau eines Computers, denn das Motherboard entscheidet auch über den Prozessor, der zum Einsatz kommen kann. Im Prinzip brauchen Sie sich heute nur zwischen fünf Arten von Platinen zu entscheiden.
Die Unterschiede bestehen in den verschiedenen Steckplätzen für die Prozessoren:
  1. Slot A
  2. Sockel A
  3. Sockel 7
  4. Slot 1
  5. Sockel 370
In die ersten beiden Platinen passen Prozessoren von AMD: der Athlon und der neue Duron für Platinen mit den Slot A und der Athlon "Thunderbird" mit Sockel A
Die Platine mit Sockel 7 sind für AMD-Prozessoren K6-II/III, die aber bald vom Markt verschwunden sein werden. Er wird deshalb nicht mehr betrachtet.
in die Letzten beiden Platinen sind für die Pentium-Familie: der Celleron paßt zu zum Sockel 370 ebenso wie der der neue Pentium III "Coppermine". Den gibt es aber auch noch in der Slot 1-Variante. Der Slot 1 wird aber nicht weiter unterstützt, also gleich auf Sockel 370 setzen. Ein Auslaufmodell ist der Pentium III "Katmai" als Slot 1-Variante.

Bei der Größe der Platine sollten Sie sich für ein ATX-Board entscheiden. Der ATX Standard bringt neben der praktischen Funktion, den PC per Mausklick zu beenden, vor allem eine verbesserte Anordnung der Baugruppen mit sich: Der Prozessor wird besser gekühlt, Steckkarten können nun nicht mehr so leicht mit dem Prozessorlüfter kollidieren, die Performance ist verbessert, und die Schnittstellen sind auf der Platine voll integriert, was lästiges Kabelsuchen und -kaufen überflüssig macht. Beachten Sie, auch ein ATX-Gehäuse zu kaufen, wenn sie ein ATX-Board einsetzen wollen. Mit einem BX-Gehäuse können Sie das ATX-Board nicht anschließen.

Übersicht

Slot-Bauweise

Es ist wichtig, dass Sie sich einen Überblick über die Lage der grundlegenden Elemente verschaffen. Sie möchten sich über Sockel oder Slot, AGP, PCI- und ISA- Steckplätze und RAM-Bänke informieren.
ISA-Slot
PCI-Slot
AGP-Slot
IDE-Schnittstelle
Chipsatz Speicherbänke CPU-Steckplatz Anschlüsse

Sockel-Bauweise

USB-Port Sockel 370 ATX-Power-
Connector
RAM
ATX-Anschlüsse GMCH
Audio-Steckplatz IDE-Port
AMR-Steckplaz I/O-Controller
Floppy-Port  
  Jumper PCI-Steckplätze Firmware-Hub

ISA-Slot

ISA ist dieKurzform für "Industry Standard Architecture". Standard für PC-Erweiterungskarten. ISA-Steckplätze wurden von IBM eingeführt. Der ISA-Steckplatz galt lange Zeit als Standard im PC Bereich, der nach und nach durch das Systeme PCI abgelöst wird. Ihren ersten Einsatz hatten die Steckplätze in Rechnern der XT-Klasse, wo sie auch den Ruf der offenen Architektur bekamen. In diesen Rechnern waren sie noch auf 8-Bit-Breite beschränkt. Der ISA-Bus wird auch häufig als AT-Bus bezeichnet. Die ISA-Steckplätze können 8-Bit und 16-Bit Karten (Sound-, Grafik-Karten) aufnehmen. Der ISA-Bus wird mit 8 MHz getaktet und erreicht dadurch eine Übertragungsrate von 16 MB/s.

PCI-Slot

PGI ist die Kurzform für "Peripheral Component Interconnect". PCI (von Intel entwickelter Schnittstellenstandard) ist ein schnelles Bus-Leitungssystem, das den ISA-Standard schrittweise ablöst und beispielsweise bei PowerMacs und Pentium-Rechnern zum Einsatz kommt. Er bildet eine Verbindung zwischen dem Prozessor eines PCs und bis zu sieben Peripheriegeräten und kann parallel zu einem ISA- oder EISA-Bus betrieben werden. PCI ist prozessorunabhängig, d.h. dieser Standard kann bei unterschiedlichen CPUs zum Einsatz kommen, er konfiguriert sich automatisch.(Plug'n'Play) PCI wird mit 20 bis 33 MHz getaktet, gibt es in einer 32-bit (bis zu 133 Mbps) und einer 64-bit Version (PCI 2.0)(bis zu 266 Mbps). Heute verbreitet ist der PCI 2.1 mit 32-bit und 33MHz. Für ihn gibt es jede Art Von Schnittstellenkarten: Sound-, Grafik-, Modem-, ISDN- oder SCSI-Karten.

AGP-Slot

AGP ist die Kurzform für "Acceleated Graphics Port". Gegenüber den ISA- und PCI- Grafikkarten wird der AGP- Bus mit 66 MHz betrieben. Zudem wurde der AGP- Steckplatz speziell für diese Karten entwickelt und entlasten der Prozessor. Des weiteren kann zusätzlich wertvoller Arbeitsspeicher über den "BIOS- Schalter: AGP Aperture Size" durch entsprechende Einstellungen freigegeben werden. AGP ist heute Standard für die Grafikkarten. In älteren Computer (BX) laufen PCI-GrafikKarten, aber diese Modelle sind Auslaufmodelle. Sie sind kaum noch zu haben und genauso teuer oder teuerer, als die modernen AGP-Karten.

IDE-Schnittstelle

Jedes normal ausgeführte Motherboard verfügt über eine EIDE-Schnitstelle. Diese umfasst wiederum zwei Controller, die wiederum zwei Geräte ansteuern können - also insgesamt vier Laufwerke.
Den EIDE-Anschluss gibt es in verschiedenen Ausführungen - abhängig vom Motherboard-Chipsatz. Ein herkömmlicher BX-Chip für Intel-Systeme unterstützt den Ultra-ATA/33-Modus, die neueren i815- und i820-Chips dagegen schon den schnellen Ultra-ATA/66-Mode, der i815e und VIAs KT133 sogar Ultra-ATA/100. Allerdings sind alle Ultr-ATA/100-/66-/33-Laufwerke abwärtskompatibel.

Einige exotische Motherboards besitzen statt eine EIDE- einen SCSI-Controller, den besonders SCSI-Laufwerke benötigen.

Chipsätze

Ein weiteres wichtiges Merkmal bei der Motherboard-Auswahl betrifft den Chipsatz. Er ist das zentrale Steuerelement eines Motherboards. Von ihm ist abhängig, welcher Prozessor, welche Speicherbausteine, welche Festplatten und Laufwerke unterstützt und welche Grafikkarten angesprochen werden können.
Dabei gilt: Chipsätze, die für AMD-Prozessoren ausgelegt sind, harmonisieren in keinster Weise mit Intel-CPUs und umgekehrt.

Intel-Chipsätze

Intel i810 ("Whitney")
Es ist der kleinste Vertreter der Intel-Chips, der in erster Linie für Low-Cost-Systeme vorgesehen ist. Er besitzt einen integrierten AGP2x, 133 MHz FSB und Ultra-DMA 33/66 und bietet eine modernisierte Architektur, die eine direkte Verbindung von Grafik und Speicher bei einer Taktfrequenz von 266 MHz erlaubt. Nachteilig ist, dass keine Grafikkarten-Aufrüstung möglich ist.
Intel i820 ("Camino")
Dieser Chipsatz ist für High-End-PC-Systeme und verlangt in der Regel nach teueren Rambus-RDRAM-Speichermodulen.Diese werden intern mit 1.066 MHz getaktet. Handelsübliche 128 MB-RDRAM-RDIMM-Module mit 800 MHz internen Takt kosten allerdings fast 1.000.-DM! Den i820 gibt es auch mit integrierter Netzwerkfunktionaltät, er nennt sich dann i820e. Ausgelegt ist die i820-er Chipfamilie für den Pentium-III-Prozessor.
Intel i815 ("Solano")
Der i815 bietet einen integrierten Grafikchip und unterstützt zudem preiswerte SDRAM-Speichermodule. Er unterstützt einen zusätzlichenn AGP-Steckplatz und liefert 133 MHz Bustakt. Darüberhinaus wird bereits Ultra-DMA 100 unterstützt. Er ist für den Celeron und auch für Pentium-III-Prozessoren ausgelegt. Deshalb sollte die i810-Chip-Familie nicht mehr verwendet werden.
Intel BX
Erwähnt werden sollte der betagte BX-Chipsatz, der immer noch im Rennen ist. Aber mit der Einführung des i815 steht seine Ablösung bevor. Der BX läuft mit Pentium-III-Prozessoren und dem Celeron gleichermaßen gut. Einschränkung: nur 100 MHz FSB.

Auch VIA bietet Chipsätze für die Intel-Systeme an, unter anderem den Apollo Pro133A, die aber bei weiten nicht die Performance der original Intel-Chipsätze.

AMD-Chipsätze

AMD Irongate
Erster Chipsatz aus dem Hause AMD für den Athlon-Prozessor im Slot A. Er war nur als Übergang gedacht, so dass aktuelle Athlon-Systeme einen Chipsatz von VIA auf dem Motherboard besitzen. Der Irongate-Chipsatz hat zumindest auf den ersten Blick deutliche Schwächen im Grafik-(nur AGP 2x)- und Speicherbereich (PC100)
VIA KX133
Er ust der Standard-Chipsatz für Athlon-Motherboards mit Slot A. Unterstützt werden herkömmliche PC100- oder PC133-SDRAM-Speichermodule. Allerdings hört die Kompatibilität beim Thunderbird-Athlon und dem Duron für den Sockel A auf.
VIA KT133
Von den Features unterscheiden sich KX133 und KT133 wenig. VIA hat zum größten Teil eingriffe vorgenommen, um einen Sockel-A-Kompatiblen Chipsatz für den Thunderbird-Athlon und dem Duron zu bieten.

Bei den VIA-Chipsätzen ist die Austtattung mit zwei USB-Hubs, also vier USB-Ports, die einen reibungslosen Anschluß von USB-Geräten garantieren, interessant. Wesentliche Neuerungen hält die Nothbrigde bereit, die AGP 4x bietet und einen Memory-Controller intgriert hat, der asynchron zum Front-Side-Bus getaktet werden kann, sich aber auch mit 133 MHz Speichertakt verträgt.

Speicherbänke

Damit der Hauptspeicher auch ein Zuhause auf einem Motherboard hat, werden Speicherbänke angeboten. Je nach Speicherart fallen diese größer oder kleiner aus. SDRAMM-DIMM-Module sind daher nicht kompatibel mit RDRAM-RIMM-Modulen, die nur auf i820-er Motherboards Einsatz finden.Auf herkömmlichen Boards sind meistens zwei bis vier DIMM-Steckplätze für SDRAM-Module der PC100- oder PC133-Gattung zu finden. Es genügt, einen Steckplatz mit einem Speichermodul zu füllen. Damit kann man später bequem aufrüsten. Kaufen Sie aber jetzt schon ein 128 MB Modul und nicht zwei 64 MB Module, um Platz für mehr Speicher freizulassen.
Bei RIMM-Modulen sieht das anders aus. Hier müssen immer zwei Module pro Speicherbank Platz finden.Meist sind deshalb auch 2 Bänke mit je zwei Modulen auf den i820-Motherboards zu finden.Damit die Kosten nicht in die Höhe getrieben werden (RDRAMs sind so schon sehr teuer), liegt jedem Motherboard ein RIMM-Abschlußwiderstand bei. So kannnur einRDRAM-RIMM-Modulin Verbindung mit dem Abschlußwiderstand betrieben werden.
Die verschiedenen RAM-Bausteine unterscheiden sich auch in der Länge und Anzahl Pins.

CPU-Steckplätze

Slot A

Der Slot A sieht dem Slot 1 der Pentium Familie zum Verwecheln ähnlich, kann aber nur die klassischen Athlon-Prozessoren in Slot-A-Bauweise aufnehmen. Dieser Slot hat ausgedient, da der Sockel leistungsfähiger und kostengünstiger ist.

Sockel A

Der Sockel A läßt sich einfach identifizieren: Es fehlen genau neun kleine Pin-Löcher auf dem Sockel mit der Aufschrift "Socket 462", neun Aussparungen kennzeichnendie Pin-Belegung auf dem Prozessor.

Slot 1

Der Slot 1 nimmt Prozessoren in der Slot-1-Bauweise auf, kann aber auch durch den Einsatz einer Slot-Karte weiterbenutzt werden. Dieser Slot hat langfristig ausgedient, da der Sockel leistungsfähiger und kostengünstiger ist.

Sockel 370

Dieser Steckplatz ist für den Celeron und FC-PGA-Pentium in der Sockelbauform gedacht. Er trägt die Aufschrift "PGA 370" und hat im Gegensatz zum Sockel A keine Pin-Aussparungen.

Anschlüsse

Die rückseitigen Anschlüsse eines Motherboards. Tastatur und Maus (links), dann 2x USB, parallele (oben) und 2x serielle (unten) Schnittstelle

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